Online-Magazin

BIM bei BKW: Strukturierte Bauprojekte mit digitalem Rückgrat

Geschrieben von Julia Rezek-Egger | 20.08.25 07:32

Amir Abbaspour, Business Director von BKW Operational Solutions, gibt spannende Einblicke in die Welt des Building Information Managements (BIM). Er erklärt, welche konkreten Vorteile BIM bietet und wie es die Zusammenarbeit und Effizienz verbessert.

 

Herr Abbaspour, bei BKW Operational Solutions wird BIM nicht nur als Technologie, sondern als integraler Bestandteil moderner Projektprozesse verstanden. Können Sie uns aus Ihrer Sicht kurz und für einen Laien erklären, was BIM genau ist und warum es so wichtig ist?

Amir Abbaspour: Die meisten Menschen denken bei BIM an 3D-Modelle, an Virtual Reality oder an andere schicke Tools. Das ist aber alles falsch: BIM ist kein Tool – es ist eine Denkweise. BIM bringt Struktur in ein Bauprojekt. Es geht darum, Projekte entsprechend ihren individuellen Anforderungen mit digitalen Zwillingen zu planen, zu steuern und zu betreiben – und zwar datenbasiert, transparent und vorausschauend. So schaffen wir Klarheit, bevor der erste Bagger rollt – für alle Projektbeteiligten und über alle Projektphasen hinweg. BIM kann man durchaus auch als besseres Informationsmanagement bezeichnen – denn es schafft Ordnung in der Komplexität.

Welche konkreten Vorteile können Kundinnen und Kunden von BKW Operational Solutions durch den Einsatz von BIM erwarten?

Sie profitieren über den gesamten Lebenszyklus von drei Dingen: Qualität, Klarheit und Kontrolle – von der Planung über die Ausführung bis zum Betrieb. In der Planung erkennen wir Fehler frühzeitig, in der Ausführung sichern wir Abläufe und Mengen datenbasiert ab und im Betrieb schaffen wir eine belastbare Informationsgrundlage für Instandhaltung und Umbauten. Beispielsweise können wir verschiedene Daten wie Geometrien und Bauteilinformationen justieren und spezifische Normen und Richtlinien anwenden, was zu enormen Zeitersparnissen führt. Das erhöht nicht nur die Qualität der Umsetzung, sondern auch die Wirtschaftlichkeit über Jahre hinweg.

Können Sie uns ein Beispiel aus der Praxis nennen, bei dem BIM massgeblich zum Erfolg eines Projekts beigetragen hat?

Im Projekt Batterie Energy Storage System (BESS) Holenbrunn haben wir BIM von Anfang an eingesetzt – mit konkreten Use Cases wie Mengen-, Termine-, Logistik- und Datenmanagement. Denn die Koordination zwischen allen beteiligten Unternehmen muss von Beginn bis Ende eines Projekts sichergestellt sein. Mit BIM können wir einen Terminplan erstellen, der alle Einflussfaktoren berücksichtigt und dafür sorgt, dass Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Dadurch können wir Reibungsverluste vermeiden, die oft durch mangelnde Abstimmung zwischen den Unternehmen entstehen. Die Frage ist nicht, welches Tool das richtige ist, sondern welche Schnittstelle die richtige ist. Entscheidend ist die Zusammenführung der Daten.

Wie trägt BIM zur Steigerung der Transparenz in Bauprojekten bei?

Durch BIM haben alle dieselbe Informationsbasis. Jeder Schritt ist nachvollziehbar dokumentiert – das schafft Vertrauen, reduziert Missverständnisse und stärkt die Zusammenarbeit. Zusätzlich ermöglicht BIM eine frühzeitige Identifikation von potenziellen Problemen, bevor sie kostspielige Auswirkungen auf das Projekt haben.